Samstag, 28. November 2009

Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (II)

Wege gelingender Zusammenarbeit?

Zeitlich zwischen gelbe Rosen, goldenen Kelch und Decke hinein- und gelbe Rosen, goldenen Kelch und Decke wieder hinausbringen, könnte dies geschehen: Den Patientinnen wird die Familien-Geschichte ihrer Drogensucht erzählt. In einem Rollenspiel. Das für zwei Sitzungsteilnehmerinnen aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch laut Bericht der Rosen-, Kelch- und Deckenträgerin nach drei Tagen diese Folgen gehabt haben soll: Die eine war dermaßen verwirrt, dass sie nicht mehr wusste, wo sie hinlief, die andere war dermaßen aggressiv, dass sie ihre Wut tagelang an einem Sportgerät ausließ.

Ob auch das für den Leiter der Einrichtung “Wege gelingender Zusammenarbeit” sind, muss noch genauer erforscht werden. Auf jeden Fall hat Professor Dr. Ruthard Stachowske am 20. Juni 2006 einen Vortrag zu diesem Thema gehalten. In diesem Referat beschäftigte sich der dreifache Vater mit der Frage “Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem System der Generationen und der Entstehung von Drogenabhängigkeit?”

Wer sich eine solche Frage hat einfallen lassen, neigt nicht zu Zweifeln an einer solchen These, die in einem Zeitalter einer steigenden Zahl von so genannten “Patchwork-Familien“ fürwahr ein immer weiteres Feld der therapeutischen Träume öffnet.

Doch in diesem Referat dieses Honorarprofessors an der Evangelischen Hochschule Soziale Arbeit zu Dresden klingt noch viel mehr merkwürdig, zumal es auch noch die Folien 84 und 85 gibt. Auf Folie 84 steht: “…dass in annähernd allen Familiensystemen Täter- und Opfergenerationen des Zweiten Weltkrieges sich durch Heirat miteinander verbunden haben.” Auf Folie 85 steht: “Das bedeutet, das in diesen Familien eine kulturelle Identität verbunden werden sollte, die tatsächlich nicht zu verbinden war.”

Und schon nehmen die Kinder Drogen? Zwar könnte es auch andere Sucht-Gründe geben, aber in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch hält man Erfahrungsberichten zufolge geradezu unverdrossen Kurs auf Erweiterung des Familiensystems, bis endlich jemand gefunden worden ist, dessen kulturelle Identität nicht mit den anderen kulturellen Identitäten hätte verbunden werden dürfen. Störenfriede gehören zum System.

Bedauerlich findet Professor Dr. Ruthard Stachowske in seinen Vorträgen, dass es hier zu Lande auch noch ein Rechtssystem gibt, das mit seinen Therapie-Vorstellungen nicht so ganz in Einklang zu bringen ist. Davon soll er sich gelegentlich ablenken, indem er Patientinnen die Frage stellt: “Findet ihr mich attraktiv?” Als Journalist lernt man: “Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.” Als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch auch?
Der bestreitet übrigens ganz energisch, dass er nach der Hellinger-Methode arbeitet.
Veröffentlicht am 15. Juni 2009

3 Kommentare:

  1. Nicht nur die Frage, ob er für uns attraktiv ist wurde gestellt.Auch ob ich sexuelle Gedanken hätte wurde ich (und andere Frauen) gefragt,und das war öfter Thema einer Gruppe.Auch ob ich andere Teammitglieder sexy finde egal ob mänlein oder Weiblein.Wie peinlich!Also da kann ich nur "ähm,ohne Worte zu sagen?!Das war nur ein Bruchteil von Grenzüberschreitungen von ihm.

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  2. Nachgehakt:Kinderpornografie

    Hallo Herr Tjaden,

    auf Ihren Seiten lassen Leute schreiben, die wegen Verbreitung von Kinderpornogtafie im Internet verurteilt sind. Dann war "Burgdorf" kein Justizskandal- Sie haben doch etwas mit Kinderpornografie im Internet zu tun. Wie in Burgdorf- unter dem Deckmantel von "Kinderschutz" verstecken sich die Täter- und Sie helfen. Wenn Sie wirklich freigesprochen wurden, dann veröffentlichen Sie doch das Urteil/den Freispruch auf Ihren Seiten, so kann sich ein jeder "Bild Dir Deine Meinung".
    Sie hören und lesen "Neues" über sich.

    Best regards,

    Bob Woodward Carl Bernstein

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  3. Hallo J.R. Ewing, liebe Grüße an Sue-Ellen

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