Samstag, 28. November 2009

Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (IV)

Tagelang nur Beobachtung

Geht in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch der Psycho-Krug so lange zum therapeutischen Familiensystem-Brunnen, bis jemand berichtet? Der Leiter der Einrichtung scheint das zu befürchten. Professor Dr. Ruthard Stachowske hat bereits einen Anwalt aus Hamburg eingeschaltet. Damit dürfte diese Serie zumindest zwei sehr aufmerksame Leser haben. Doch es sind mehr Leserinnen und Leser. Die liefern Informationen. Andere findet man im Internet.

Beispielsweise auf den Seiten der Evangelischen Hochschule Soziale Arbeit in Dresden. Dort ist Ruthard Stachowske Honorarprofessor und in seinem Steckbrief steht über seine “wissenschaftlichen Interessen“: “die verdrängten Geheimnisse in Kultur und Gesellschaft, die die Entwicklung der z. T. schweren Störungsbilder, von Eltern, Kindern und Generationen bedingen, so u. a. die Folgen von Krieg, Flucht, Vertreibung und Nationalsozialismus”.

Viele von uns kennen die Behauptung, das deutsche Volk trage eine Kollektivschuld für die Verbrechen des Hitlerfaschismus, 68-er haben darüber hitzige Diskussionen geführt, doch heute gibt es Generationen, die sich über dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte kaum noch Gedanken machen. Sollten sie aber - und zwar nicht nur, damit sich so etwas nie wiederholt? Gräbt Ruthard Stachowske etwa auch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch nach diesen “Geheimnissen in Kultur und Gesellschaft”? Eine ehemalige Patientin berichtet: “Wenn sie die Ursachen für Probleme nicht im näheren Umfeld finden, sagen sie, dass man eben zwei Generationen weiter gehen müsse.”

Das kann dauern - und viele Kinder sind inzwischen bei Pflegefamilien oder in Heimen. Im Netz lobt sich die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch selbst für ihre Konzepte, mit denen Kindern von Drogenabhängigen geholfen werde. Der nächste Absatz lautet: “Neben der alltäglichen therapeutischen Praxis wurde hier fortwährend auch wissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet, um die vor- und nachgeburtliche Entwicklung und die Lebensbedingungen dieser besonderen Gruppe von Kindern zu dechiffrieren.”

Die Patientinnen und Patienten nehmen also an einem Feldversuch teil? Und wie sieht die Versuchsanordnung aus? Hören wir dazu Ulrike Krüger (Name geändert), die mit ihren beiden Mädchen (12 und sieben Jahre alt) im Februar 2003 in diese Einrichtung gekommen ist. Über ihren ersten Tag berichtet die 48-Jährige: “Eine Klientin begrüßte uns, andere nahmen unsere Sachen und brachten sie in den so genannten ´Filzkeller´. Meine Töchter und ich wurden ins Badezimmer geführt, wo wir uns ausziehen mussten und die so genannte ´Hauskleidung´ bekamen. Geld, Handy, Personalausweis, Krankenkarte, Fotos und Musik, alles wurde eingeschlossen auf dem Dachboden.” Nach der Besichtigung des Zimmers folgt eine Vorstellungsrunde im Tagungsraum und dann: “Ich bekomme die Konzeption in die Hand gedrückt. Dann ließ man uns tagelang links liegen. Wir wurden nur beobachtet.”

Veröffentlicht am 20. Juni 2009

4 Kommentare:

  1. Tagelang geht ja noch.Ich durfte die ersten 3Monate nicht an den Gruppen teilnehmmen

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  2. Ich wurde erst einmal mit Regeln überschüttet,die ich zu der Zeit noch gar nicht realisieren konnte. Meine Sachen wurden mir weggenommen und ich mußte tagelang in Klamotten von der Einrichtung herumlaufen und meine Tochter auch.Persöhnliche Sachen habe ich erst nach Jahren wiederbekommen.Die haben in einem Keller gelegen und ich konnte sie dann wegwerfen weil alles gestunken hat.Zufällig habe ich dann auch ein Paket von meiner Mutter im sogenanten Filzkeller gefunden was zwei Jahre dort lag.

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  3. Nachgehakt:Kinderpornografie

    Hallo Herr Tjaden,

    auf Ihren Seiten lassen Leute schreiben, die wegen Verbreitung von Kinderpornogtafie im Internet verurteilt sind. Dann war "Burgdorf" kein Justizskandal- Sie haben doch etwas mit Kinderpornografie im Internet zu tun. Wie in Burgdorf- unter dem Deckmantel von "Kinderschutz" verstecken sich die Täter- und Sie helfen. Wenn Sie wirklich freigesprochen wurden, dann veröffentlichen Sie doch das Urteil/den Freispruch auf Ihren Seiten, so kann sich ein jeder "Bild Dir Deine Meinung".
    Sie hören und lesen "Neues" über sich.

    Best regards,

    Bob Woodward Carl Bernstein

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  4. will mal nach 3 Monaten von euch mal wieder was neues zu euren Vorwürfen hören. Schweigen???
    bla bla bla

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