Samstag, 28. November 2009

Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (I)

Das wissende Feld

Journalisten gehören zu einem seltsamen Völkchen. Sie halten ihre Nase in den Nachrichtenwind, doch manchmal müssen sie gar nicht schnuppern. Denn es gibt auch Einrichtungen wie die Jugendhilfe Lüneburg als gemeinnützige GmbH. Die hinterlässt ihre erste Duftmarke per Anwalt aus Hamburg. Die stinkt inzwischen einigen.

Denn dieser Anwalt kündigt dem Wilhelmshavener Internet-Redakteur Heinz-Peter Tjaden Erschröckliches an. Sollte der nämlich nicht zwei Kommentare aus seinem blog http://kinderunwohl.blogspot.com wieder entfernen, wäre Folgendes zu erwarten: “Für die Zukunft kündige ich daher an, dass meine Mandantin die ihr zustehenden Unterlassungsansprüche wegen der Verbreitung rechtswidriger Äußerungen auf Ihrem Internet-Blog Ihnen gegenüber vehement verfolgen wird.” Und zwar notfalls auch so: mit der Lüftung von Patienten-Geheimnissen.

Beigefügt ist diesem Anwaltsschreiben eine Vollmacht, unterschrieben vom Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Die gehört zur Jugendhilfe Lüneburg. Der Geschäftsführer heißt Matthias Lange. Der lässt den Professor Dr. Ruthard Stachowske machen.

Dessen Name taucht auf den Internet-Seiten einer österreichischen Einrichtung, die sich ebenfalls der Drogentherapie widmet, in einer Literaturliste auf, in der auch der Name Virginia Satir steht. Diese Psychotherapeutin bildet seit den 1960er-Jahren Familien nach und hat großen Einfluss auf die Arbeit von Bert Hellinger, geboren am 16. Dezember 1925 in einem Ort, der uns wegen Boris Becker ein Begriff ist. Genau: in Leimen. Dieser 83-Jährige hat viele Jahre in Südafrika eine Missionsschule geleitet, später trat er aus dem Orden Marianhiller Missionare wieder aus und legte sein katholisches Priesteramt nieder. Inzwischen ist Bert Hellinger höchst umstritten, Kritiker bezeichnen ihn als “Psycho-Guru”.

Dieser 83-Jährige ist viel unterwegs, seine Anhängerinnen und Anhänger nennen sich “Familienaufstellerinnen” und “Familienaufsteller“. Heißt: Bei Seminaren übernehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Zwecke der Konfliktbewältigung eines Patienten die Rolle von Familienmitgliedern. Gebildet werde so ein “wissendes Feld”. Eine Insiderin behauptet noch mehr: Solche Sitzungen finden auch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch statt. Ihre Aufgabe bei solch einem Treffen: gelbe Rosen und einen goldenen Kelch im Gruppenraum vor Seminarbeginn auf eine Decke stellen, am Abend wieder nach draußen bringen.

Veröffentlicht am 13. Juni 2009

3 Kommentare:

  1. Nachgehakt:Kinderpornografie

    Hallo Herr Tjaden,

    auf Ihren Seiten lassen Leute schreiben, die wegen Verbreitung von Kinderpornografie im Internet verurteilt sind. Dann war "Burgdorf" kein Justizskandal- Sie haben doch etwas mit Kinderpornografie im Internet zu tun. Wie in Burgdorf- unter dem Deckmantel von "Kinderschutz" verstecken sich die Täter- und Sie helfen. Wenn Sie wirklich freigesprochen wurden, dann veröffentlichen Sie doch das Urteil/den Freispruch auf Ihren Seiten, so kann sich ein jeder "Bild Dir Deine Meinung".
    Sie hören und lesen "Neues" über sich.

    Best regards,

    Bob Woodward Carl Bernstein

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  2. Gib doch zu, das du gar nicht Bobby bist, sondern

    J:R. Ewing.

    Liebe Grüße an Sue-Ellen.
    Dachte erst es wären Kasperle und Seppl am jounalistischem Werk gewesen.

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  3. Cooooool ich liebe Dallas,

    und das auch zur Adventszeit.
    J.R ähnelt einen, den ich auch mal vor ein paar Jahren kennengelernt hatte. Mit dem war nicht gut Kirschen essen (ist es heute auch nicht)

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