2. November 2011
Traue diesen Medien nicht mehr
Vor zwei Jahren hat mich ein Redakteur aus Lüneburg angerufen, warf mir vor: "Sie führen einen Privatkrieg gegen Stachowske." Das "Hamburger Abendblatt" hatte kurz davor behauptet, ich hätte wegen einer Klageandrohung klein beigegeben. Meinen Hinweis, dass diese Behauptung falsch sei, was man im Internet schnell feststellen könne, wischte der "Abendblatt"-Redakteur vom Tisch: "Ich sehe nicht ein, warum ich meinen Artikel korrigieren sollte."
In schöner Regelmäßigkeit erschienen in der "Landeszeitung für die Lüneburger Heide" Werbeartikelchen für die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. Kamerateams mehrerer Fernsehsender eilten in die Einrichtung und lobten die Arbeit von Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Kritische Anmerkungen von Betroffenen wurden ignoriert.
Den Komplimente-Vogel schoss der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am 17. Oktober 2011 in "Hallo Niedersachsen" ab. Stachowske wurde in sein häusliches Büro gesetzt, kritisierte das Methadonprogramm von Bremen und sagte als laut NDR "erfolgreicher Therapeut", dass falsche Drogenpolitik bereits mehrere Todesopfer gefordert hätte.
Zehn Tage später tauchte der NDR beim Arbeitsgerichtsprozess Stachowske gegen Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg auf und nahm zur Kenntnis, dass Stachowske Anfang Juli 2011 fristlos entlassen worden war. Offenbar hatte jemand einen entsprechenden Bericht in der "Landeszeitung für die Lüneburger Heide" gelesen.
Taten wohl auch andere Medienvertreter. Die sich nun bei mir melden. Mein blog wird immer fleißiger gelesen. Auch vom NDR. Den soll ich anrufen.
Also: Ich rufe keinen Sender an, dem ich nicht mehr vertraue. Auch beim Zappen überspringe ich den NDR. Sonst würde ich mich bei jedem Beitrag fragen, was von dem Gesendeten richtig und was falsch ist.
Öffentlich-Rechtliche werfen den Privaten gern Mogeleien vor. Dieser Vorwurf kommt nun als Bumerang zurück. Denn der NDR hat am 17. Oktober 2011 ein Kind ins Fernsehbild gerückt, das an diesem Tag wahrscheinlich überall gewesen ist, nur nicht in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Denn dort hat Stachowske Hausverbot.
Ich habe den NDR zweimal gefragt, wo die Aufnahmen eines blonden Kindes, das durch ein Kinderzimmer läuft, entstanden sind. Ich bekam keine Antwort.
Wer als Redakteur Hintergrundinformationen benötigt, sollte meine beiden Broschüren lesen.
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