Dienstag, 28. Februar 2012

Ruthard Stachowske

28. Februar 2012
Zwei Kündigungen?

Heidrun Girrulat, stellvertretende Leiterin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch zu Zeiten von Ruthard Stachowke und bis gestern weiterhin, und ein weiteres Teammitglied sollen gestern nach der Arbeitsgerichtsverhandlung gekündigt haben.

28. Februar 2012
Fährt vor Arbeitsgericht in Lüneburg Sieg ein

"Das können wir nicht finanzieren", sagt der Anwalt der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg. Ruthard Stachowskes Anwalt fordert eine Abfindung von 100 000 Euro für seinen Mandanten. Für den ehemaligen Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (TG) haben vor dem Lüneburger Arbeitsgericht der ehemalige Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg, Matthias Lange, und der ehemalige Leiter des Rechnungswesens des Vereins, Niklas Müller, ausgesagt. Anschließend wies die Vorsitzende Richterin Britta Kriesten sechs Kündigungsgründe zurück, die fristlose Kündigung sei nicht ausreichend begründet.

Ruthard Stachowske ist Honorarprofessor an der Evangelischen Hochschule Dresden. Dort nahm er im Juni 2010 an einer zweitägigen Fachtagung teil. Als Mitorganisator und TG-Vertreter. War mündlich so vereinbart, sagte dazu Matthias Lange, der während seiner Amtszeit andernorts gelegentlich auch als Eröffnungsredner von Stachowske-Veranstaltungen aufgetreten ist. Im Vorfeld des Prozesses hatte sich die neue Geschäftsführerin der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg, Gisela van der Heijden, noch darüber aufgeregt, dass Stachowske die Fahrt nach Dresden nicht korrekt abgerechnet habe. An solche Unregelmäßigkeiten konnte sich Niklas Müller als Buchhalter aber nicht erinnern.

Zwei Kündigungsgründe sind der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg noch geblieben. Ein Vergleichsangebot gibt es bislang nicht. Geprüft wird stattdessen die Möglichkeit, in Berufung zu gehen. Dabei ginge es um diese Vorwürfe: Hat Stachowske Klienten zum Schnee schippen vor seinem Privathaus eingesetzt, wurde von ihm Tee für die Einrichtung bestellt, den er selbst trank, schaffte er einen Betonring beiseite?

Der juristische Erfolg von Stachowske ist keine Überraschung. Vereinsvorstand und ehemaliger Geschäftsführer hielten ihm stets den Rücken frei. Die Abfindungssumme, die Stachowskes Anwalt fordert, entspricht der gängigen Praxis. An eine Rückkehr in die TG glaubt Stachowske offenbar selbst nicht mehr.

Die gestrige Niederlage vor dem Arbeitsgericht in Lüneburg kann für die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg das Aus bedeuten. Dass Stachowske dieses Ziel verfolgt, darf  kaum bezweifelt werden.

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In Kladde geschrieben

Nicht nur für einen Bundespräsidenten ist Vertrauen das wichtigste Kapital, das gilt auch für eine Einrichtung wie die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. Vertrauen kann man jedoch nicht haben, wenn draußen dransteht, dass Osterkamp-Andresen die Einrichtung leitet, was drinnen aber ignoriert wird von Teammitgliedern, die mit Stachowske hervorragend zusammengearbeitet haben. Und das wieder tun werden, wenn der mit der Abfindung etwas Neues aufgebaut hat. Man trifft sich heute schon regelmäßig.

Vieles bleibt unverständlich. Die neue Geschäftsführerin prescht immer wieder so schnell vor wie sie einen Rückzieher macht. Erinnert man sie an Versprechen, verschwindet sie in der Schmollecke. Äußert man Bedenken, antwortet sie: "Ist alles wasserdicht." Stellt sich das als Irrtum heraus, wird sie kopfscheu.

Gibt die neue Geschäftsführerin Hilfestellung, bekommt sie im nächsten Moment Angst davor, dass jemand in der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg Wind davon bekommt. Altlasten schiebt sie vor sich her, als lösten die sich so irgendwann auf.

Einige sprechen Stachowske geradezu dämonische Kräfte zu. Die bekommt er aber nur, wenn man an Dämonen glaubt. Auch von diesem Irrglauben sollte sich die neue Geschäftsführerin endlich lösen. Stachowske wehrt sich gegen seine Kündigung. Das ist sein gutes Recht. Fristlos ist sie nun nicht mehr. Es sei denn, die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg hat vor dem Landesarbeitsgericht mehr zu bieten als seltsame Vorgänge, die zum System gehörten.

Noch schlimmer ist: Familienorientierte Drogentherapie ist immer noch Etikettenschwindel. Bestünde die Möglichkeit: Die neue Geschäftsführerin doktort nicht mehr nur an den Symptomen herum, das Juristische erledigt der Anwalt. Alles andere hieße: Früher war Stachowske der unheimliche Leiter, heute ist er der heimliche.

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11 Kommentare:

  1. So ein Schmierentheater! Menschen wie Stachowske werden nur selten zur Rechenschaft gezogen, sämtliche Vorwürfe auf rechtlicher Grundlage für nichtig erklärt und dieser ganze Unsinn auch noch für rechtens verkauft.

    Komisch dass der Streitgegenstand vor Gericht irgenwelche Bagatellen betrifft, aber nicht das Ausmaß der "Heilbehandlung" in Wilschenbruch erfasst und kritisch unter die Lupe genommen wird.

    Herzlichen Glückwunsch, Herr Stachowske :-)

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  2. Danke Andi,
    ich bin der selben Auffassung.
    Die Nebenbühne scheint er als erfolgreicher Hauptdarsteller verlassen zu haben.
    Auf der Hauptbühne wird Stachowske noch aufführen dürfen was er so mit seinem Klientel angestellt hat. Das Drehbuch hat er schließlich selbst geschrieben.
    Bis Danzig...oder Dresden...oder dann.

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  3. @ Andi

    Mir sträuben sich die Nackenhaare bei diesem Dilettantismus. Mitte März 2011 signalisiert man Stachowske das Ende der TG-Fahnenstange, hat aber offenbar nichts unternommen, um ihn an der vorsorglichen Vorbereitung auf das Arbeitsgerichtsverfahren zu hindern.

    Wenn die Geschichten stimmen, die mir erzählt wurden, dann geschah folgendes: Stachowske löschte auf seinem Computer alle Daten, viele hatten Zugang zu den Akten.

    Als Stachowske entlassen worden war, versuchte ein Computerexperte die Rekonstruktion der Daten. Die Akten kamen erst im November 2011 unter Verschluss.

    Im Juli 2011 rief mich der Anwalt der Sucht-und Jugendhilfe an und drohte mir. Tipps brauche er von mir nicht. Fände er heraus, dass mich der Betriebsrat mit Infos versorge, fliege der schneller als ich schauen könne. Hätte bedeutet: Auch der neue TG-Leiter wäre geflogen...

    Meine Fragen nach arbeitsrechtlichen Details wie Abmahnungen etc. beantwortete die neue Geschäftsführerin mit "ist alles wasserdicht". Stachowske habe nicht einmal einen Fragenkatalog beantwortet.

    Und nun? Sagt der ehemalige Geschäftsführer Lange vor Gericht aus, es habe eine mündliche Vereinbarung mit Stachowske gegeben für Nebentätigkeiten. Da beweisen Sie mal das Gegenteil!

    Immer wieder wurden mir Klagen darüber zugetragen, dass die neue Geschäftsführerin zwar Informationen einholt, aber den Informationsfluss nicht in Gang hält.

    Als ich fragte, warum die Therapiemethoden keine Rolle spielen, ob es eine Arbeitsplatzbeschreibung gibt, die mit diesen Methoden nicht in Einklang stehen, bekam ich keine Antwort.

    Immer wieder beschlich mich das Gefühl, dass Stachowske das Heft in der Hand hat, weil gar nicht alles bekannt werden sollte.

    Außerdem hat Stachowske darauf hingewiesen, dass ihm von der Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Humbug genehmigt worden sei. Aber niemand scheint nachgeforscht zu haben, welche Rolle ein Herr Wiegand von der Rentenversicherung gespielt hat.

    Nun wird die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg löhnen müssen - ob nun im Sommer 2012 oder nach einem Verfahren vor dem Landesarbeitsgericht, ist die Rest-Frage.

    Wäre ich Geschäftsführer gewesen, hätte ich die TG geschlossen, die Kündigungen wären betriebsbedingt gewesen. Dann hätte ich die Stachowske-Zeit aufgearbeitet oder aufarbeiten lassen, um den Kostenträgern zu signalisieren, dass es einen tatsächlichen Neuanfang geben soll.

    Was hat die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg eigentlich erwartet? Dass man Stachowske fristlos entlässt und der sagt: Ihr habt ja so Recht. Ich habe wirklich viel Mist gebaut?

    Einige Leute haben viel Zeit damit verbracht, um Material zu sammeln. Und der Sucht- und Jugendhilfe gelingt keine hieb- und stichfeste Kündigung? Statt dessen werden bei jedem Termin weitere Kündigungen nachgereicht?

    Anderes Thema: Anfang September 2009 habe ich Ex-Klienten eine Sammelklage vorgeschlagen, den Anwalt hätte ich gehabt. Mein Vorschlag war noch taufrisch,als der Erste verkündete, er werde nicht mitmachen, geplant sei bereits ein Alleingang. Der hat nie stattgefunden...

    Dann schlug ich mich auch noch damit herum, dass bei mir Bücher bestellt wurden, die ich selbst erst einmal besorgen und bezahlen musste. So mancher Besteller verzichtete großzügig darauf, mir das Geld für die Bücher zu geben.

    Inzwischen ist Stachowske für mich Geschichte. Ich bin mit aktuellen Fällen vollkommen ausgelastet. Heute habe ich von einem positiven Signal aus einem Jugendamt erfahren. Da scheint sich eine Wende anzubahnen.

    Die neue Geschäftsführerin unterrichte ich darüber schon gar nicht mehr. Ist nur Zeitverschwendung...Leider.

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  4. ich habe heute als jugendhilfe-arbeiter dieses blog entdeckt. inzwischen komme ich auf sieben oder acht kündigungen. viel erfährt man leider intern nicht. ich lese nun weiter...

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  5. @ jugendhilfe-arbeiter

    sie kennen das elend ja. und dass sie intern nicht viel erfahren, liegt sicherlich an der ganz engen zusammenarbeit aller einrichtungen unter dem dach der sucht- und jugendhilfe lüneburg...

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  6. ich mache jetzt gerade eine Fortbildung bei der VHS Bremen zur Einführung in die "Systemische Familienberatung". Herr Stachowske ist zusammen mit Frau Girrulat Leiter diese Seminars.
    Da sich meines Erachtens die hier im Blog bemachten Vorwürfe zur praktischen Arbeit mit den Klienten auch in den theoretischen Aussagen zur systemischen Arbeit niederschlagen müsste, bin ich an weiteren Informationen sehr interessiert und werde aus meinem Seminar weiter berichten.

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  7. @ VHS-Seminarteilnehmerin

    Über Seminar berichten - klingt erst einmal spannend. Aber glauben Sie ernsthaft, dass Stachowske und Girrulat in ihren theoretischen Aussagen durchblicken lassen, was sie in der Praxis tun? Dazu müssten die schon mit Dokumenten konfrontiert werden. Oder mit den Lügen, die Stachowske über mich vor dem Landgericht in Hamburg verbreitet hat. Wenn meine beiden Broschüren beim Seminar auf dem Tisch liegen würden, könnte es aufregend werden.

    Außerdem können Sie im Internet Vorträge von Stachowske herunterladen. Dann würden Sie auch auf seine Theorie stoßen, dass sich Nazi-Opfer und Nazi-Täter nie hätten miteinander verbandeln dürfen. Und dann fragen Sie ihn doch einmal, womit und wo er seinen Dr. gebaut hat und warum er den Titel appr. pp für Erwachsene nicht mehr führen darf...

    Lesen sollten Sie auch einmal den Beschluss des Landgerichtes Hamburg zu Stachowskes Methoden. Können Sie auf diesen Seiten finden und herunterladen.

    Berichten Sie also ruhig weiter...

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  8. @ VHS-Seminarteilnehmerin

    Und schauen Sie sich einmal http://bilderstorys.blogspot.com an...

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  9. @ VHS-Seminarteilnehmerin
    Da bin ich auch äußerst gespannt, welche Parallelen zwischen Theorie und Praxis dieser obskuren Fachleute erörtert werden.
    Die Vorwürfe zu den zur praktischen Arbeit mit den Klienten auch in den theoretischen Aussagen zur systemischen Arbeit könnten sich niederschlagen?
    Genau darum geht es, dies in der Kritik deutlich zu machen!
    Es gibt m.E. keine familienorientierte Zusammenhänge zwischen Theorie und deren Praxis. Wo und wann sollte sich das also niederschlagen?
    Berichte Dritter von Seminaren Stachowske´s und Girrulat werden sicherlich keine Aufklärung über deren Schandtaten geben.
    Niedergeschlagen wird mitnichten das Klientel, mit dem sie allenfalls Geld machen wollen!
    Berichten Sie, falls Sie es ernsthaft vorhaben, ehrlich und überzeugend/plausibel.
    Wischiwaschi-Gequatsche
    führt nämlich zu nichts.

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  10. ich finde die idee mit den seminarberichten toll. interessieren würde mich auch, wer geht da hin, was erhofft man sich von der teilnahme, gibt es eine prüfung, überzeugt sich die vhs bremen davon, dass dieses seminar etwas bringt?

    also, dann legen sie mal los...

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  11. mich interessiert auch, was im wichernstift geschieht und ob der junge wieder nach hause kommt. es gibt immer erstaunlich viele kommentare, wenn es in einem beitrag um stachowke geht. zu den kosten, die sie tragen müssen, rühren sich immer nur nicht-betroffene. auch interessant. verfolgt habe ich auch, dass sie der einzige gewesen sind, der sich was zu anonymen blogs hat einfallen lassen. gegenwehr ist immer nur gekommen, wenn es um die eigenen belange ging. eine frau nannte da sogar ihren namen...m. E. hat stachowske das genau gewusst und hat genau das ausgenutzt.

    die seminarteilnehmerin, die sich nun gemeldet hat, wird vor der teilnahme weder was über stachowske noch über girrulat gewusst haben, nehme ich mal an. schon fällt zumindest ein betroffener über sie her.

    herr tjaden, ich bin gespannt, was sie schreibt. wer ich bin, wissen sie, anderen verrate ich das nicht :-)

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