25. Februar 2012
Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch hisst weiße Flagge?
"Ebenso differenziert sind unsere langjährigen fachlichen Kooperationen für Jugendliche und Erwachsene in den Bereichen Fachärzte, Therapeuten und Schulen. Wir arbeiten mit Jugendämtern in der gesamten Bundesrepublik zusammen. Wir arbeiten mit den Fachstellen Sucht zusammen, darüber hinaus mit verschiedensten Kosten– und Leistungsträgern in Deutschland. Engen Kontakt pflegen wir zu den anderen Einrichtungen der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg gGmbH."
Steht auf den neuen Seiten der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Die Probe aufs Exempel machen, darf man allerdings nicht. Erst einmal ist die Einrichtung bis zum 4. Juli 2011 von dem Sozialpädagogen Ruthard Stachowske geleitet worden, der vieles im Sinn gehabt hat, aber keine Kooperation. Seine rechten Hände waren die Sozialpädagoginnen A. S. und H. G. Der neue Leiter heißt Wilfried Osterkamp-Andresen. Seine rechten Hände sind die Sozialpädagoginnen A. S. und H. G. Nennt man Erblast.
Bei Anrufversuchen haben eine Mutter und ich kürzlich erstaunt festgestellt, dass zumindest eine Einrichtung der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg gGmbH keinesfalls eng mit den anderen Einrichtungen zusammenarbeitet. Und im Umkehrschluss die Therapeutische Gemeinschaft auch nicht. Die Auskunft lautete: "Wir haben kaum miteinander zu tun."
Ebenfalls Erstaunliches fördert man zutage, wenn man der Frage auf den Grund geht: "Wie sehen die Wechselbeziehungen zwischen Klienten und den Kooperationspartnern der Einrichtung aus?" Gibt es da so etwas wie Gleichberechtigung, offener Umgang, stetige Qualitätskontrolle? Kann nicht sein.
In einem aktuellen Fall hat noch zu Stachowskes Zeiten die Sozialpädagogin A. S. die Weichen gestellt für ein Familiendrama, das sich gar nicht ereignen könnte, wenn stimmen würde, was im Internet steht. Im Jahre 2011 versorgt A. S. ein Jugendamt mit Einschätzungen einer familiären Situation, mit denen Großeltern ins Abseits gestellt werden. Der Großmutter sagt eine Jugendamtsmitarbeiterin: "Bei mir laufen Sie gegen eine Wand."
Geschehen müsste nun dies: Die Großmutter wendet sich wegen dieser Drohung an die Einrichtung, gemeinsam wird ein vernünftiger Weg eingeschlagen. Doch es bleibt bei einem Gesprächsversuch des neuen Leiters mit dem Jugendamt, an dem die Großmutter nicht teilnehmen darf. Sie muss auch weiterhin draußen bleiben und stellt entsetzt fest, ihre Enkel, die sie betreut hat, sind nicht mehr fröhlich, in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch geht es ihnen immer schlechter.
Führt zu einer Ursachenforschung? Keinesfalls. Das Jugendamt ist nicht aufzuhalten, sucht Pflegeeltern für die Kinder. Hat sie offenbar gefunden. Die Großmutter sagt: "Ich habe zwei entsetzliche Fehler gemacht. Wir haben das Jugendamt eingeschaltet, und ich bin dafür gewesen, dass meine Tochter mit ihren Kindern in die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch geht."
Besser wäre gewesen: Die Großeltern hätten sich weiter ohne Einschaltung des Jugendamtes um ihre Enkel gekümmert, die Mutter wäre in eine gute Einrichtung gegangen. Dieses Prädikat kann man der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch auch heute noch nicht ausstellen. Wenn niemand das Heft in der Hand hat, kann auch niemand ein neues Kapitel aufschlagen...
Kann man im aktuellen Fall nur hoffen: Die Kinder kommen nicht in eine Pflegefamilie, sonst dauert der Kampf um die Rückkehr Jahre, die Mutter findet eine Einrichtung, in der sie von ihren Eltern und von ihren Kindern so oft wie möglich besucht werden kann.
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