Samstag, 3. März 2012

Nach der Geburt

3. März 2012
Ist vor der Geburt

"Eine vorgeburtlich erlebte physische und psychische Gewalt kann bereits so deutliche Spuren in dem nachgeburtlichen Leben hinterlassen, dass häufig genug das nachgeburtliche Leben bereits ab dem Moment der Geburt durch eine vorgeburtlich erlebte physische und psychische Gewalt irreversibel geschädigt und/oder lebenslang beeinflusst ist."

Bringt der Sozialpädagoge Ruthard Stachowske über die Lippen. In Syke. Am 6. Juli 2012. Bei einer Fachtagung mit "namhaften Referenten". Nachmittags kommt jemand zu Wort, der genau weiß: Ein Trauma ist viereckig. Kann nur bestreiten, wer auch das nicht glaubt: Der Ball ist rund.

Wird Zeit für eine Konkurrenzveranstaltung. Beispielsweise in Achim. Liegt auch bei Bremen. Am 7. Juli 2012. Hauptreferent Heinz-Peter Tjaden. Die Ankündigung:

"Eine nachgeburtlich erlebte physische und psychische Gewalt kann keine Spuren im vorgeburtlichen Leben hinterlassen, weil bekannterweise die Geburt der Nachgeburt vorangeht. Vor der Geburt ist noch früher."

Nachmittags kommt in Achim jemand zu Wort, der genau weiß: Ein Trauma ist sechseckig. Sind zwei Ecken mehr als in Syke. Deswegen sind die Teilnahmegebühren auch ein wenig höher.

Wenn Ruthard Stachowske erst die 100 000 Euro Abfindung von der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg erhalten hat, kann er sich auch weitere Vortragsreisen und ein achteckiges Trauma leisten.

Das Schöne ist: Ich kenne eine Mutter, auf deren Bauch ein Mann herumgetrampelt ist. Das Kind kam schwer behindert zur Welt. Ob dieses Kind ein Trauma hat, kann niemand sagen. Dieses Kind kann nicht einmal Gefühle äußern. Die Mutter genießt jeden Tag mit ihren Kind. Ein Traum. Kein Trauma. Und dann kommt Ruthard Stachowske mit so einem verquarzten Mist daher?

18 Jahre lang hat dieser Sozialpädagoge die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (TG) geleitet. Bis heute kenne ich keine Klientin und keinen Klienten, die oder der in dieser Einrichtung erfolgreich therapiert worden ist. Außerdem haben in der TG viele psychische Gewalt erlebt. Angewendet von Ruthard Stachowske und seinem Team. Darüber sollte dieser Sozialpädagoge einmal einen Vortrag halten.

Nur noch ein paar Schritte bis zu meinem Lieblingscafé in
Syke. Foto: Heinz-Peter Tjaden

















Syke ist ein hübsches Örtchen. Dort mache ich immer Rast, wenn ich nach Hannover fahre. Trinke einen Kaffee. Esse ein Stück Kuchen. Habe keine Zeit für systemische Traumapädagogik. Auch am 6. Juli 2012 nicht. Wahrscheinlich hat meine Mutter vorgeburtlich betrachtet nur selten Kuchen gegessen, deswegen komme ich in Syke an meinem dortigen Lieblingscafé nicht vorbei...Dieser Tjaden scheint mir irre versibel zu sein...

Stachowske-Methoden bildhaft gemacht

3 Kommentare:

  1. nach geburt, vor geburt...das klingt mir doch alles sehr nach sich mit nichts wichtig machen. fehlt eigentlich nur noch die wiedergeburt der anthroposophen, die engramme der scientologen, die von geistwesen mitgebracht werden, die sektenbehauptung, man müsse auch schwanger zu den veranstaltungen kommen, damit die kinder sich schon vor der geburt auf die mitgliedschaft freuen...aber immerhin: das macht er jetzt als freischaffender. er macht also ein angebot. die nachfrage kann man ja verweigern...und beispielsweise schwangerschaftsgymnastik machen

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  2. Habe einen von einem ähnlichen Fall von Misshandlung in de Schwangerschaft gehört - hier wurde die Mutter darauf hingewiesen, dass eine Nabelschnurblut spende helfen könnte evtl. bei späteren Operationen oder Eingriffen die gesunden Stammzellen des Neugeborenen wieder zu verwenden.. Es ist so fiess jemanden in einer solchen Situation so zu behandeln, außerdem ist es auch noch nicht gesagt, dass sich das überhaupt lohnt.

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  3. @ janina kohl

    hinzu kommt: stachowske verfügt gar nicht über eine fundierte ausbildung, um solche thesen belegen zu können...

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