Donnerstag, 27. Oktober 2011

Vertagt

Stachowske (links) verlässt das Gerichtsgebäude.








27. Oktober 2011
Arbeitsgerichts-Vorhang wieder zu - viele Fragen offen

Wenn Ruthard Stachowske ein vorzügliches Zeugnis haben will. Bekommt er. Wenn die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg alle Vorwürfe gegen den ehemaligen Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (TG) zurücknehmen soll. Macht sie. Doch eins kommt nicht infrage: eine Rückkehr von Stachowske. Das hat heute vor dem Lüneburger Arbeitsgericht der Jugendhilfe-Anwalt klar gemacht: "Herr Stachowske betritt nie, nie wieder das Gebäude."

Drei Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer, Presse- und NDR-Vertreter haben im Sitzungssaal 1 die erste Verhandlung verfolgt. Ruthard Stachowske klagt gegen seine Kündigung, die Anfang Juli 2011 ausgesprochen worden ist. Inzwischen gibt es drei weitere Kündigungen, im Gerichtssaal überreichte der Jugendhilfe-Anwalt die fünfte.

Der jüngste Kündigungsgrund: Ruthard Stachowske soll für eine Wasserpumpe in seinem Garten Ersatzteile gekauft haben, die er der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg zweimal in Rechnung stellte.

Die Lüneburger Arbeitsrichterin Kriesten geht von einer langen Dauer des Rechtsstreites aus, der sogar zumindest in die zweite Instanz gehen könnte. Ihr Versuch, beide Parteien an einen Verhandlungstisch zu bringen, ist vorerst gescheitert.

Vieles bleibt nach dem ersten Termin undurchsichtig. Ruthard Stachowske arbeitet seit 1984 für die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg, seit 1993 als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Zuletzt hat er 6665 Euro brutto monatlich verdient. Möglicherweise macht ihn sein Arbeitsvertrag unkündbar. Zumindest bei ordentlichen Kündigungen.

Der Hamburger Anwalt von Ruthard Stachowske fordert die Rücknahme aller Kündigungen und die Wiedereinstellung seines Mandanten, der im Gerichtssaal recht schweigsam gewesen ist. Auch zu der Tatsache, dass die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg bei der Sparkasse drei Konten hat, die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch dagegen zwei bei der Volksbank, sagte Stachowske nichts.

Eines dieser Volksbank-Konten spielte eine wichtige Rolle, als die Strafgelder erörtert wurden, die Klientinnen und Klienten für Fehlverhalten zahlen mussten. Die sollen in Briefumschläge gesteckt und im Büro der TG-Buchhaltung abgegeben worden sein. Diese Stachowske-Behauptung konterte der Jugendhilfe-Anwalt mit einem Konto-Auszug der Volksbank. Verbucht worden war eine vierstellige Summe mit dem Vermerk "Konsequenzgeld".

Hat Ruthard Stachowske Privatreisen als Dienstfahrten abgerechnet? war eine weitere Verhandlungsfrage. Auch sie wurde noch nicht eindeutig beantwortet.

Arbeitsrichterin Kriesten hat noch viel Aufklärungsarbeit vor sich. Das jedenfalls steht fest.

13 Kommentare:

  1. Manoman, das kann dauern! :(

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  2. wichtig ist doch 1. stachowske kommt nicht zurück 2. du hast jetzt einen anwalt für die rückkehr 3. nach rückkehr klagen gegen die jugendhilfe lüneburg. 4. müssen die den laden dicht machen.

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  3. schade fand ich das nur ex- klienten den mumm hatten (ich eingeschlossen) dort zu erscheinen!!! wo war der support für euern "ehrlichen,aufrichtigen, gradlinigen,toleranten,verständisvollen, menschlichen und liebenden" professor ruthard S. ?!?! wie ihr ihn ja so toll in der LZ beschrieben habt. feige!!! ihr seit alle feige!!! ich war da mit ein paar anderen ex klienten, haben uns gerade gemacht!.... jaaaaa lieber herr S. ihre sonne geht unter und selbst die treuesten von ihren kaputt therapierten haben es auch wohl soo langsam schon begriffen..... sie sind allein!!! jetzt so langsam merken sie selber was sie von 1993 bis 2010 müttern und vätern angetan haben, dennen sie ihre kinder einfach so weg genommen haben. alles kommt irgendwann einmal zurück!!!

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  4. Ich wäre auch sehr dafür, dass die TG geschlossen wird, selbst nach Allem, was da los war/ist, wird immer noch gelogen laut Zeitungsberichten, Stachowske ist ein Thema, die Lügereien auch nun vom neuen Leiter und Geschäftsführung und Vorstand sind ein anderes Thema und so geht das auch nicht. Dass die sich alle nicht schämen, Pfui

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  5. Bericht vom NDR: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/wilschenbruch101.html

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  6. Wunderbar.
    Im Endeffekt wird es nach einem monatelangem Verfahren damit enden, dass Herr Stachowske eine - nichtmal annährend schmerzhafte - Geldstrafe zahlen muss und er den moralischen Zeigefinger bekommt.
    Weder wird er ein Berufsverbot erteilt bekommen noch wird er für das, was er getan hat, gradestehen müssen.
    Erfolg ist anders...

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  7. abwarten, wenn alles auf dem Tisch ist, wird sich so manch ein gutgläubiger nur noch die Augen reiben können, dass so etwas in einer Drogentherapie überhaupt möglich war, nämlich ein Skandal!

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  8. Für die Jugendhilfe wäre es schon ein Glück, wenn er nicht zurückkehrt.

    Ich befürchte das er sogar eine Abfindung zugesprochen bekommt. Er hatte einen BAT-Vertrag und wäre ohne "fristlos" gar nicht kündbar gewesen. Ob die aufgeführten Gründe für eine fristlose Kündigung ausreichen darf bezweifelt werden. Die frühere Geschäftsführung hat ihm ja alles genehmigt, was er wollte. Dieser wird jetzt wohl selbst in Schwierigkeiten kommen.

    Viel schlimmer finde ich allerdings, das ja immernoch keine Aufklärung in Sachen Therapiemethoden und Opfer erfolgt, es geht um irgendwelche Abrechnungsformalitäten.

    Na ja, die Lüneburger Landeszeitung hat ja eine Serie gestartet und auch schon mit vielen Ex-Klienten gesprochen. Da kommt sicher noch was hinterher, auch in Sachen Titelmißbrauch gibt es ja noch Aufklärungsbedarf.

    Um Herrn S. und seine berufliche Zukunft braucht man sich keine Sorgen machen, er ist ja in der Weiterbildung und klärt auf über die Volkshochschulen:

    http://stachowske.de/termine/termine.html

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  9. ich würde lieber in einer so angenehmen TG Einrichtung Leiter sein, als an den Volkshochschulen Seminare geben zu wollen.

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  10. Mein heutiger Kommentar an die Lüneburger Landeszeitung

    nun mal halblang
    (Gast) Monika Bogner-Schu
    (29.10.2011/10:10 Uhr)
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    @nathalie auch wenn du (in wie vielen Jahren) es geschafft hast, heisst das noch lange nicht, dass andere auch so lange brauchen müssen um voll rehabilitiert zu sein. Und! unsere Tochter wurde fast verrückt und in eine Selbsthilfeeinrichtung, gegen ihren Willen, verfrachtet und viele andere Frauen auch. Über das Familiengericht hat sie ihre Kinder wiederbekommen. Was ich als Angehörige erleben musste spottet jeder beschreibung und auch da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mir ist, aus zuverlässiger Quelle zu Ohren gekommen, dass Herr Stachowske gesagt hat, dass ich meine beiden Drogenberatungsstellen nur leite um mit Drogen zu dealen. Habe ich das schriftlich hagelt es eine Anzeige, ob du die TG gut findest oder nicht

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  11. @Nathalie
    ich frage mich immer noch was du/ihr geschafft hast/habt. Clean sein? Es ist normal (und traurig).....7-8-9 Jahren in eine Käseglocke gesperrt und unter Kontrolle...
    Es tut mir leid für Euch....
    P.S. Danke Ruthard....

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  12. Hr.S. konnte sein Unwesen nur so lange treiben,weil therapeutische Leitung,Geschäftsführung und Vorstand Ihn gewähren ließen.Wobei es mehr als unwahrscheinlich ist,daß die therap.leitung von nichts wußte.

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  13. Wie kann man nur so blind sein?Wacht mal auf,alle die noch da sind.Ich bin clean,weil ich es so wollte.

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