Freitag, 7. Oktober 2011

Sprachmüll V

7. Oktober 2011
Überdeutliche Lügen einer überdeutlichen Lügnerin/Versuch einer Deutung

Der Junge der heutigen Anruferin ist 11 Jahre alt, die Mutter war im Jahre 2000 in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (TG), der Kleine kam kurz nach der Geburt in eine Pflegefamilie, die behauptete über die Mutter, sie sei tot. Kürzlich erzählte dieser Junge, dass er nun Gott kennenlernen und "verkündigen" solle. Das ist: Sprachgebrauch der Zeugen Jehovas.

Jede Sekte entwickelt eine eigene Sprache, erschwert so die Kommunikation der Mitglieder mit der Außenwelt. Ist zu Zeiten von Ruthard Stachowske auch in der TG so gewesen. Abgeladen wurde Sprachmüll aber nicht nur in der Einrichtung, sondern auch bei Jugendämtern.

Jedes Werk hat irgendwann seinen Meister gefunden, wie Ruthard Stachowske und die TG-Sozialpädagogin Arnhild Sobot mit diesen Zeilen über eine Mutter: "Zum Störungsbild der Mutter ist ergänzend darauf hinzweisen, dass wir auf Grund der Erkenntnis und diagnostischem Prozess davon ausgehen..." Erst ist die Erkenntnis und dann der Prozess, der zu einer Annahme führt?

Wollten sich Stachowske und Sobot für ein solches Gefasel entschuldigen, könnten sie sich nur auf Fusel berufen. Sehr tief in Glas geschaut haben müssten die beiden dann aber auch vor diesem Absatz: "Im Verhalten der Mutter fiel besonders auf, dass sie in einer überdeutlichen Weise ´gelogen hat´. Für dieses Verhalten, das wir als Lüge bezeichnen, gibt es in der internationalen Krankheitsklassifikation keinen eigenständigen Krankheitswert, gleichzeitig war jedoch deutlich, dass die Mutter in der Alltagsrealität kaum sicher zu begleiten war, weil vieles von ihrem Verhalten ´auf Lügen aufgebaut war´ und sie in einem komplexen ´Lügengebilde´ gelebt hat."

Wenn das keine Sätze voller Weisheit sind! Eine Mutter lügt in überdeutlicher Weise, macht sich also der überdeutlichen Lüge schuldig und lebt deswegen überdeutlich in einem Lügengebilde, das überdeutlich auf Lügen aufgebaut ist. Überdeutlich wird da: Wären Sobot und Stachowske freie Mitarbeiter einer Zeitung, würden die Zeilengeld schinden, bis der Verlag pleite ist.

Was aber ist des Pudels Kern gewesen? Immer wieder schmuggelte diese Mutter Handys in die Einrichtung, hielt so Kontakt mit ihrem Freund und bereitete ihre Flucht vor. Die gelang. Deswegen waren Sobot und Stachowske stinkig. Wie Sobot und Stachowske immer stinkig waren, wenn Kinder und Eltern wieder zueinander fanden trotz der vielen Hindernisse, die sie aufgebaut hatten, trotz der vielen Lügen, die sie Behörden erzählt hatten, trotz Psychoterror, auf den die beiden spezialisiert sind.

Die Mutter, die heute angerufen hat, nimmt seit elf Jahren keine Drogen mehr: "Das habe ich geschafft, weil ich das schaffen wollte. Dazu braucht man keine Therapie."

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