Polizei sucht eine 13-Jährige
Zoe hat am Abend des 19. Februar ihre Siebensachen gepackt. Dann verschwand sie aus einer therapeutischen Einrichtung in Lüneburg. Berichten die Medien. Steht im Polizeibericht.
Zoe ist aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch abgehauen, behauptet ein Insider. Sie sei dort schlecht behandelt worden. Die 13-Jährige habe sogar behauptet: "Ein Pädagoge hat mich angefasst."
Die Polizei vermutet, dass Zoe bei einem "flüchtigen Bekannten" im Raum Lüneburg Unterschlupf gefunden hat. Eine telefonische Anfrage beantwortet ein Beamter um 12.40 Uhr so: "Das Mädchen ist immer noch verschwunden." Dass die 13-Jährige aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ausgerissen ist, will er nicht bestätigen: "Wenn Sie was wissen, dann rufen Sie doch die Einrichtung an."
27. Februar 2011, 13.05 Uhr
Inzwischen weiß...
...ich, dass dieses Mädchen aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ausgebüxt ist. Richtig liegt die Polizei auch mit der Vermutung, dass die 13-Jährige keinem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Es geht Zoe gut.
28. Februar 2011, 10.53 Uhr
Keine Suche nach der Kleinen?
Mein bisheriger Eindruck: Die Lüneburger Polizei sucht nicht besonders intensiv nach der 13-Jährigen. Mit der Information, dass es der Kleinen gut geht, scheint man im Revier zufrieden zu sein. Dafür kann man sich bei der Lüneburger Polizei nur bedanken...
2. März 2011
Findet Zoe!
In der Therapeutischen Gemeinschaft (TG) Wilschenbruch gibt es eine Frau für das Grobe. Nennen wir sie A. S. Ruthard Stachowske hat also sozusagen immer ein As im Ärmel. Dieses As telefoniert nun herum, will wissen, was Ex-Klienten über den Verbleib der 13-Jährigen wissen. Doch: Sie erfährt nichts. Stachowske soll derweil die Parole ausgegeben haben: "Mit dem Tjaden dürft ihr nicht sprechen." Wie will er das verhindern? Ich bin doch gar nicht in seiner Anstalt.
TG könnte übrigens für "Tränen getrocknet" stehen. In diese sollen gelegentlich sogar weibliche Teammitglieder ausbrechen, wenn sich Stachowske wieder einmal in seinen Methoden vertut und eine Mutter madig macht.
Eine vorzügliche Arbeit?
3. März 2011
Polizei hat beruhigende Informationen
"Wir schließen ein Gewaltverbrechen aus", erklärt Kai Richter. Der Sprecher der Polizei Lüneburg weiter: "Sie hat ihre Therapie aus freien Stücken verlassen."
Wie berichtet, wird das Mädchen seit einer Woche vermisst. ...In einem Internet-Blog schreibt der Kritiker der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch: "Es geht Zoe gut."(chh)
Berichtet das Hamburger Abendblatt
3. März 2011
Mail an den Polizeisprecher von Lüneburg
Laut "Hamburger Abendblatt" sollen Sie gesagt haben, dass die 13-Jährige ihre Therapie auf "freiwilliger Basis" beendet habe. Da muss sich doch jede Leserin und jeder Leser fragen, warum die Polizei dann nach ihr sucht.
Den Informationen zufolge, die ich inzwischen habe, war die Kleine schon 2007 in der Einrichtung, die angeblich eine familienorientierte Therapie macht. Auch ihre beiden Schwestern sollen dort gewesen sein. Die Mutter habe derweil eine Entgiftungskur in einer Klinik in Lüneburg gemacht. Anschlließend wollte sie ebenfalls in die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. Davon habe sie aber abgesehen, weil sie zwischenzeitlich Informationen über diese Einrichtung bekommen habe.
Normalerweise läuft es dann so: Ist die Mutter nicht oder nicht mehr in der Einrichtung, behält der Leiter die Kinder. Dazu bedient er sich - ich habe das in meinem blog dokumentiert - auch dreistester Lügen.
Ich versuche gerade herauszufinden, ob die beiden Schwestern von Zoe immer noch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch sind. Was macht eigentlich ein Kind mehrere Jahre in einer Drogentherapieeinrichtung und was wird dort therapiert?
4. März 2011
Dringende Warnung an Zoes Familie
Von einer Wilhelmshavener Polizeikommissarin habe ich heute erfahren, wo verschiedene Familienmitglieder von Zoe wohnen. Eins davon wohnt demnach in Münster. Dringende Warnung: Mit der Kleinen in Münster unter keinen Umständen zum Jugendamt gehen! Falls die Familie Hilfe braucht, sucht sie, wo ihr wollt, nur nicht bei dieser Behörde!
6. März 2011
Unter der Obhut des Jugendamtes von Lüneburg
Die Lüneburger Polizei hat mir inzwischen gesagt, dass sich Zoe unter der Obhut des Jugendamtes von Lüneburg befinde. Das bekomme nun alle mails, die ich schreibe. Montag um 11 Uhr bin ich bei der Wilhelmshavener Polizei. Die will nur ein Lebenszeichen von Zoe.
7. März 2011
Mail an die Polizei von Lüneburg
Sehr geehrter Herr Richter,
ich habe soeben bei der Wilhelmshavener Polizei meine Aussage gemacht. Als ich darauf hinwies, dass mich Herr Stachowske vor dem Verschwinden von Zoe auch schon verklagt hat, antwortete die Polizeikommissarin: "Das weiß ich."
Ich hoffe nun, dass Herr Stachowske nicht auch noch - wie im Internet auf den Seiten der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch geschehen - behauptet hat, er habe alle Verfahren gegen mich "eindeutig" gewonnen. Das wäre nicht wahr.
Einen Ordnungsmittelantrag, in dem ich von Herrn Stachowske sogar als "Prozessbetrüger" bezeichnet werde, hat sein Anwalt vorige Woche zurückgezogen. Vorher war diesem Anwalt vom Gericht mitgeteilt worden, der Antrag sei aussichtslos.
Dann verklagte mich Herr Stachowske wegen meiner Kritik an seinen Therapiemethoden. Dazu sagte der Richter am 21. Januar 2011, diese Klage sei ihm bislang zu dürftig und werde deswegen - wenn nichts Handfestes mehr komme - am 25. März 2011 von ihm zurückgewiesen.
Außerdem weise ich darauf hin, dass ich keinesfalls Mütter aus der TG berate, die ihren Kinder schwere körperliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch angetan haben. Das könnte ich gar nicht - das habe ich mit dem Team von Herrn Stachowske gemein.
Ich fahre jetzt nach Münster und hoffe, dass sich Zoes Mutter dort meldet.
9. März 2011
Kein Treffen in Münster
Zu einem Treffen mit der Mutter von Zoe in Münster ist es nicht gekommen. Inzwischen wurde mir mitgeteilt, dass sie gar nicht in dieser Stadt wohnt.
13. März 2011
Weitere Familienmitglieder melden sich
Bei mir haben sich weitere Familienmitglieder gemeldet. Das Wichtigste ist: Der Kleinen geht es gut. Das Zweitwichtigste ist: Sie muss nicht in die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch zurückkehren. Daran wird gerade gearbeitet. Zoe hat übrigens vor der Flucht gesagt: "Jetzt fassen sie mich auch noch an!"
Außerdem erzählte mir ein Freund der Familie: "Bevor sie abgehauen ist, hat sie auch alle ihre Schulsachen eingepackt. Zoe will endlich etwas lernen..."
Ein weiteres Familienmitglied fragt sich: "Warum merkt eigentlich niemand, was in dieser Einrichtung los ist?" Diese und anderen Fragen haben gestern mein Anwalt und ich an die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen gerichtet. Kopien bekamen mehrere Organisationen. Auch die Evangelische Hochschule für soziale Arbeit zu Dresden hat das Schreiben bekommen. Dort ist Ruthard Stachowske Honorarprofessor.
Dreht sich die Schweigespirale weiter?
15. März 2011
Aus dem Polizeibericht der Lüneburger Polizei
Die Polizei hat den Aufenthaltsort der seit Ende Februar vermissten 13-Jährigen ermittelt.
Das Mädchen war in den Abendstunden des 19. Februar 2011 mit gepackten Sachen aus einer Therapeutischen Einrichtung in Lüneburg verschwunden.
Für weitere Maßnahmen wurde das zuständige Jugendamt eingeschaltet.
Da kann man dem Kind nur wünschen, dass es endlich in gute Hände gerät.
AntwortenLöschenWas will ich damit sagen? Eben...dass das Kind in gute Hände gerät.
Da das Kind heute in sehr gute Hände geraten ist, kann man dem Mädel nur wünschen, dass es der TG Wilschenbruch nie wieder in die Hände gerät. Ob die TG dem Kostenträger schon mitgeteilt hat, dass eine gewisse Überweisung nun nicht mehr erfolgen muss?
AntwortenLöschenZum letzten Satz:
AntwortenLöschenDas ist doch selbstverständlich, Herr Tjaden, diese Einrichtung ist doch sehr seriös und anerkannt.
Ansonsten:
Es sei denn, der Prof. hätte gute Kontakte zum Jugendamt und ,trifftige' Gründe für das zuständige Gericht, das den/der/dem Eltern/Mutter/Vater, wie auch immer, sofort alle Rechte entziehen kann. Wird das Kind nicht auch noch mit Haftbefehl gesucht kann es schon zufrieden sein.
Evtl. ist dieses Kind ja sogar gefährlich und hochgragig persönlichkeitsgestört, das ist IHM zu zu trauen.
Und überhaupt........was zu tun ist bei einem Verdacht einer anstössigen Näherung eines schutzbefohlenen Kindes, müsste der Prof ja selbst am besten wissen,...nicht?
Das Wort Prävention sollte ihm auch da noch ein Begriff sein.
Aber wer weiß, vieleicht stellt sich das ANFASSEN ja auch als ganz harmlos heraus.
Ich möchte ja niemanden schon vorab verurteilen, das ziemt sich nicht.
Vielleicht bekommt dieser Menschenschinder demnächst wieder eine öffentliche Veranstaltung an der Evangelischen Hochschule Soziale Arbeit zu Dresden zur Rufaufbesserung. Dort ist er ja Honorarprofessor. Wie im Sommer vorigen Jahres, als eine Mutter aus dieser Stadt um ihr Kind kämpfte. Da lag für diesen Menschenschinder Dresden sozusagen immer auf dem Weg. Heute nicht mehr so. Die Mutter hat das Kind wieder. Und der Rektor der Hochschule reagiert auf kritische Fragen gar nicht.
AntwortenLöschen@Jugendhilfedisaster
AntwortenLöschenJetzt kommt es darauf an, dass die eigenen Schiffchen auf dem Informationsfluss immer schneller sind als der sinkende Kahn der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Der Leiter der Einrichtung wird derlei zwar wieder als eindeutigen Erfolg seinerseits werten, aber dazu hat sein Anwalt ja bereits gegenüber dem Landgericht von München angemerkt: Mein Mandant versteht nicht immer alles richtig...Diese Einschätzung finde ich richtig!
Eine Ex-Klientin, die einige Jahre ihrer Kindheit in der TG verbracht hat, erzählte mir gestern, dass sie bei Stachowske im Büro auf einem Stuhl sitzen musste. Nicht stundenlang. Nicht tagelang. Monatelang. Wenn sie als Kind deswegen in Tränen ausbrach, fragte sie Stachowske: "Hast du Liebeskummer?" Und eine Mitarbeiterin habe ihr geraten, doch einfach die TG zu verlassen...
AntwortenLöschenEs hat auch Vorfälle gegeben, bei denen Kinder, die in der Einrichtung waren, durch Therapeuten "gemaßregelt" wurden. Und zwar in einer derartigen Lautstärke, dass ERWACHSENE, die sich im Wohnzimmer des Hauses aufhielten, Angst bekamen und sich unauffällig zurückzogen.
AntwortenLöschenEin Jugendlicher ist damals auch einige Tage verschwunden gewesen. Hat über Sylvester wohl eine Party gestartet.
Ein knapp 3-jähriger Junge wurde unter den Augen seiner Mutter aus einer Marathon-Gruppe gebracht, weil er sich nicht beruhigen wollte: Mit einer Hand an den Hosenträgern seiner Latzhose, durch den Herrn Professor persönlich und brüllender Weise aus dem Gruppenraum getragen!
Die Gruppe dauerte übrigens Stunden und es war kein Kinderdienst vorhanden, daher die Kinder mit in der Gruppe. Kinder in einer hochemotionalen Situation von Auseinandersetzungen und Klärungsprozessen. Das ist therapeutische Unterstützung á la Stachowske.
Zum Beitrag vom 6.3.11
AntwortenLöschenSo lange das Jugendamt Lüneburg weiterhin so eng mit der Eirichtung TG Wilschenbruch kooperiert,sehe ich das unter keinem guten Stern.
Meine Erfahrungen mit dieser Konstellation haben einige Wunden hinterlassen.
Ich hoffe daher, dass das Jugendamt aus Erfahrungen lernen konnte und etwas mehr Bewußtsein an den Tag legt.
Eingeweihte wissen was ich damit sagen will.
Wir wünschen dem Mädel alles Gute.
Unglaublich ist auch und weiterhin: Die Evangelische Hochschule Dresden reagiert auf keinen einzigen Hinweis. Was Stachowske auch macht, er bleibt Honorarprofessor...Heinz-Peter Tjaden
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