Mittwoch, 26. Januar 2011

In Selbstherrlichkeit, Amen?

26. Januar 2011
Von der Freiheit des Christenmenschen

Dieser Mann ist Honorarprofessor an der Evangelischen Hochschule für soziale Arbeit zu Dresden! Und im Lüneburger Stadtteil Wilschenbruch führt er eine Einrichtung in Selbstherrlichkeit? Amen?

Eine Ex-Klientin, die fast ein Jahr in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch verbracht hat, schildert das System Stachowske so: "Man kann dort mit niemandem reden, weil man immer Angst hat, dass man bei Gruppentreffen von irgend jemandem verraten wird." Also werde geschwiegen und wenn der Leiter der Einrichtung in der Nähe sei, allenfalls geflüstert.

In der evangelischen Kirche ist oft von der "Freiheit des Christenmenschen" die Rede. So habe uns Gott erschaffen, so sollten wir sein. Frei und fröhlich. Keine Duckmäuser, die Angst haben.

Angst habe sie in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch immer gehabt, sagt diese Mutter, die mit ihrem Jungen in der Einrichtung gewesen ist. Freiwillig. Schon bald sei ihr mit Kindesentzug gedroht worden. Immer wieder sei sie von ihrem Kind getrennt worden.

Inzwischen hat sie ein zweites Kind. Wieder ein Junge. Der quietscht im Hintergrund vor Vergnügen, fordert mich auf: "Sag tschüs, Mami." Dann ist der Kleine selbst am Apparat. Nach Stachowskes Theorie dürfte der Junge nicht so fröhlich sein wie er ist. Der Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch behauptet nämlich gegenüber Behörden gern, dass seine Schutzbefohlenen ohne ihn nicht zurecht kämen.

Kommen viele aber. Und wie! Doch manchmal träumt diese Mutter noch von ihrer Zeit in Wilschenbruch. Gestern Nacht hat sie geträumt, Ruthard Stachowske werde bei einer Versammlung von Ehemaligen zur Rede gestellt.

Doch zur Rede gestellt wird er in einer Berufungsverhandlung. Diese Mutter will aussagen. Beispielweise: Bei einem Gespräch mit einem Jugendamt habe Stachowskes Mitarbeiterin S. behauptet, dass der Vater des Jungen ihr nie geschrieben habe. Dann wechselte sie die Einrichtung. Nachgeliefert worden sei ihr ein Schuhkarton mit Post, von der sie bis dahin keine Ahnung gehabt habe. Dazu hätten auch Briefe des Kindesvaters gehört.

Aussagen will auch ihre Mutter. Und zwar dies: Sie habe ihrer Tochter mehrmals kleinere Beträge überwiesen. Dazu die Ex-Klientin: "Dieses Geld habe ich nie bekommen."

Auf Vorwürfe dieser Art reagiert Ruthard Stachowske bislang so: "Stimmt alles nicht." Wie glaubwürdig ist aber ein Honorarprofessor, der über mich behauptet hat, ich sei nur kurze Zeit Redakteur gewesen und das vor langer Zeit? Der zudem behauptete, ich hätte eine Spur der Verwüstung durch die Zeugen Jehovas und durch die CDU von Burgdorf bei Hannover gezogen?

Die Antwort möge sich jeder selbst geben, denn: Ich bin seit 1981 Redakteur und mit Mitgliedern der Burgdorfer CDU befreundet...Und wenn es mir wirklich gelungen wäre, die Zeugen Jehovas auch nur irgendwie zu verwüsten, dann hätte das bestimmt in vielen Zeitungen gestanden...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen