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Mittwoch, 6. November 2013

Die Haasenburg

Und die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch

4. November 2013. Zwei Mädchen leben in einem Heim in Brandenburg, sie wollen fliehen und die Öffentlichkeit über die Missstände informieren. Wir schreiben das Jahr 2008. Vor diesem Fluchtversuch kommt eines der beiden Mädchen ums Leben. Es fällt beim Fensterputzen aus dem dritten Stock. Das Heim spricht von Selbstmord. Die Freundin sagt: "Sie hat sich nicht selbst umgebracht." Wir sind in der Haasenburg in Jessern, die in diesen Tagen Schlagzeilen macht. Die Staatsanwaltschaft von Cottbus ermittelt in über 50 Fällen. Heimkinder berichten über Misshandlungen, über Fixierung und Isolation nach Fluchtversuchen.

Die Haasenburg GmbH hat drei Einrichtungen in Brandenburg. Die in Jessern ist inzwischen geschlossen, für Müncheberg gibt es einen Belegungsstopp, nur Neuendorf darf noch Kinder aufnehmen. Die brandenburgische Ministerin Martina Münch (SPD) hat eine Untersuchungskommission eingesetzt. Die Unterbringung in geschlossenen Einrichtungen wird auf den Prüfstand gestellt.

Kyra K. (Name geändert) ist von 2007 bis 2009 in Jessern gewesen und war die Freundin des Mädchens, das aus dem dritten Stock gefallen ist. Dann kommt sie in die angeblich familienorientierte Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (TG) und bringt dort 2010 einen Jungen zur Welt, der ihr nach drei Wochen vom damaligen TG-Leiter Ruthard Stachowske weggenommen wird. Begründung: "Du bist eine schlechte Mutter und eine Strafe für dein Kind." Bis heute darf sie ihr Kind nicht sehen. Kyra K. kämpft um ein Wiedersehen mit ihrem Jungen.

Die 22-Jährige fordert eine rückhaltlose Aufklärung der Missstände in der Haasenburg, sie hat mehrere Verbündete, zur Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch sagt sie: "Die Therapeuten, die ich dort erlebt habe, sind schlimm." Dass Stachowske immer noch für die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg als TG-Trägerin arbeitet, kann sie nicht glauben.

52 Kinder und Jugendliche aus Hamburg sind seit 2008 in den Haasenburg-Einrichtungen gewesen. Die Bürgerschaft beschäftigt sich mit dem Thema. Doch ein 16-Jähriger beklagt sich darüber, dass seine Akte nicht an das Parlament weitergeleitet wird, obwohl er zugestimmt habe. Er sagt: "Mein Amtsvormund verhindert das."

6. November 2013
Haasenburg wird geschlossen

Ministerin Martina Münch verkündet in diesen Minuten die Schließung der Haasenburg-Einrichtungen.

Mehr auf "Spiegel online"

Samstag, 5. Oktober 2013

Begegnungen

Wilhelmshavener Zeitung, 5. 10. 2013


















Gute Nacht, Freunde...

...wenn ich am Frühstückstisch die Zeitung aufschlage und solche Notizen zur Kenntnis nehmen muss, ist es Zeit für mich zu gehen. Sonst würde mir wieder einfallen, wie Matthias Lange als Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg am 12. Juni 2009 das "Hamburger Abendblatt" belogen hat. Juristischen Auseinandersetzungen sehe er mit Gelassenheit entgegen, sagte er. Außerdem behauptete er, ich hätte zwei Kommentare aus dem Netz entfernen müssen, weil er mir mit Klage gedroht hatte. Was ich dazu noch zu sagen hätte, dauert keine Zigarette.