Montag, 22. März 2010

Drogenmütter im EKN

16. März 2010
Ungereimtheiten und beharrliches Schweigen

Noch einmal angehört: Radio ffn hat am 24. Oktober 2007 eine Sendung des Evangelischen Kirchenfunks (EKN) über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch ausgestrahlt. Melanie erzählte ihre Geschichte, dazu gab es Informationen über diese Einrichtung. Eine lautete während eines Gesprächs der Redakteurin mit Dr. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch: "Deshalb kümmert sich ja ein 45-köpfiges Team..."

Ehemalige haben erzählt, dass viele Teammitglieder ehemalige Drogenabhängige seien. Nun heißt es in einem Brief des Anwaltes von Ruthard Stachowske, der Anteil liege bei unter 10 Prozent. Das sei so üblich. Würde bedeuten: Vier Teammitglieder haben früher selbst Drogen genommen, 41 nicht.

Im Oktober 2007 haben EKN-Angaben zufolge 21 Mütter und Väter mit ihren Kindern in der Einrichtung gelebt. Das wäre fürwahr eine fantastische Begleitung von Familien auf ihrem Weg zurück in den Alltag. Denn wenn man annimmt, dass jedes dort lebende Elternpaar auf den bundesweiten statistischen Durchnitt von 1,37 Kindern kommt, wären damals 30 Kinder in der Einrichtung gewesen. Macht 51 Personen. Das wäre fast eine 1 : 1-Betreuung.

Bleiben allerdings Rätsel: Warum berichten dann Ehemalige, dass sie sich um die Kinder anderer Familien gekümmert haben? Was machen die Teammitglieder in dieser Zeit? Bilden die sich weiter?

Einmalig ist die Behauptung einer Einrichtung, sie verfüge über eine fast 1 : 1-Betreuung übrigens nicht. Bei Brüggen gibt es ein Kinderheim, das angeblich noch besser mit Personal ausgestattet ist. Auf nähere Betrachtungen allerdings sollte man verzichten. Ist das einer der Gründe dafür, dass der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch beharrlich zu entsprechenden Anfragen keine Stellung nimmt?

Beharrlich schweigen kann übrigens auch die EKN-Redaktion. Mehrfach habe ich um Informationen darüber gebeten, wie diese Sendung zustande gekommen ist und woher die per Rundfunksendung verbreiteten Behauptungen stammen. Für diesen Sender habe ich mit einem Kollegen zwei Beiträge gemacht. Und bekomme trotzdem keine Antwort?

1 Kommentar:

  1. Was erwarten Sie , Herr Tjaden ? Wenn die , für dieses Dilemma Verantwortlichen reden würden müssten sie sich , entweder selbst verleugnen , gestehen müssen es mitgetragen zu haben .... oder aber.....sie müssten lügen . Das gilt in meinen Augen übrigens auch für die verantwortlichen Träger .
    Man könnte auch auf den Gedanken kommen ....die Kartoffel die plötzlich in deren Händen heiß wird , lassen sie besser fallen . Warum sonst wird alles versucht tot zu schweigen ?
    Ansonsten hätt ich noch sämtliche Kommentare auf den o.g. Beitrag , hab ich mal ausgedruckt als ich denselben entdeckt habe !!!

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